Im Zusammenhang des Teil-Olympiaboykotts von Moskau 1980 und dem gleichzeitigen globalen Aufrüstungswettlauf, der im Gegensatz zu den Gedanken der Völkerverständigung und dem Auftrag der Internationalen Olympischen Charta standen, bildeten einige Sportler*innen die Initiative „Sportler gegen Atomraketen - Sportler für den Frieden“. Diese Umstände gaben den Sportler*innen aus Ost und Westdeutschland den Anlass das Internationale Sport- und Spielfest in der Dortmunder Westfalenhalle am 11.Dezember 1983 zu veranstalten.
Die Initiative Sportler gegen Atomraketen war Teil der bundesdeutschen Friedensbewegung und protestierte mit dieser gegen die Stationierung amerikanischer Mittelstreckenraketen und damit gegen eine erneute Aufrüstung. Am 9. Oktober 1982 fand der erste bundesdeutsche Friedenskongress im Sport an der Universität Dortmund statt. Die Vorträge, die auf diesem Kongress gehalten wurden, verstanden sich als eine Grundlage für Diskussionen und Aktivitäten im Sport für den Frieden.
Die ersten Schritte zur Gründung unseres Sportvereins wurden 1985 getätigt, als gleichgesinnte Sportler*innen sich trafen um gemeinsam zu laufen, Fußball zu spielen und Breitensport zu treiben. Es waren Hobbysportler, die an den Frieden und gleichberechtigte Behandlung für Frauen glaubten und kämpften. In Frühjahr 1986 wurde die Initiative „Sportlerinnen und Sportler für den Frieden“ in Hamm gegründet.
In der Zeit vom 12. bis 28. Juni 1987 führte die bundesweite Initiative "Sportler und Sportlerinnen für den Frieden - gegen Atomraketen" eine Friedensstafette quer durch die Bundesrepublik - von Flensburg bis zur Zugspitze - durch. Mit dieser Friedensstafette sollte eine neue publikumswirksame Form des Protestes geschaffen werden. Sie wurde eine der längsten Bewegungsdemos, die jemals in diesem Land durchgeführt wurden.
Alle Bewegungsformen - Gehen, Laufen, Radfahren, Reiten, Rudern, Schwimmen, Rollen, Fliegen - wurden in die Stafette integriert oder im Zusammenhang mit der Stafette ausgeübt. Durch sportliche, spielerische und kulturelle Aktionen konnten viele Menschen an die Friedensbewegung herangeführt werden. Durch die Streckenführung der Stafette wurden fast alle Regionen der Bundesrepublik berührt.
1986 nahmen die Fußballer der Hammer Friedensinitiative am 2. Sport- und Spielfest der Bundesinitiative “SportlerInnen für den Frieden“ in Dortmund teil.
Anlässlich der bundesweiten Friedensstafette fand das 1. Hammer Spiel- und Sportfest der Initiative an der Pauluskirche statt. Die Schirmherrschaft übernahm Frau Oberbürgermeisterin Sabine Zech und Herr Bürgermeister Jürgen Wieland die Begrüßung.
Am 3. November 1987 fand die Gründungsversammlung des Sportvereins „Sportlerinnen und Sportler für den Frieden e.V. Hamm“ statt. Neben ausgewiesenen Vereinszielen (Förderung der olympischen Idee, des Breitensportes und des Umweltschutzes) enthält die Satzung beispielhafte Bestimmungen wie die paritätische Besetzung des Vorstandes mit Frauen und Männern und die soziale Staffelung der Beiträge.
Der 1. Hammer Frauenlauf in Hamm mit internationaler Beteiligung wurde am Samstag vor Muttertag am 12. Mai 1990 von dem Verein ins Leben gerufen. Dieser Frauenlauf ist einer der ältesten in Deutschland und gehört längst zu der Sportszene der Stadt Hamm. Mit dem Erlös des Laufes haben die Läuferinnen und der Verein „Kinder von Tschernobyl“, das Christliche Hospiz „Am Roten Läppchen“, den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst, Kaktusblüte Hamm e.V. unter anderem und zuletzt „pro mamma“ Verein zur Förderung der Früherkennung, Behandlung und Nachsorge von Brusterkrankungen e.V. unterstützt.
Der Verein spendet regelmäßig für andere karitative Zwecke und ist Baumpate von 3 Bäume im Bürgerwald in Hamm.
Seit der Gründung haben die Mitglieder des SC Sportlerinnen und Sportler für den Frieden Hamm e.V. an Marathon-, Halbmarathon-, 10Km- und 5Km -Läufen und in ganz Europa teilgenommen. Triathlon Wettkämpfe wurden ebenfalls bestritten. Die Hobby-Fußballer haben Freundschaftsspiele gegen die Lebenshilfe und Asylbewerber organisiert und nahmen mehrfach an Freundschaftsturnieren teil. Sie haben Laufurlaube, Radtouren, Wildwasser-, Bogenschießen-, Paragliding- und Line Dance-Kurse besucht.
Es wird ein Lauftreff am Eingang des Jahnstadions in Hamm angeboten (Sonntags um 9:30Uhr, dienstags und donnerstags um 18:00Uhr), Hallenfußball im Winter und Rasenfußball ab Frühling auf dem Sportplatz am MaxiPark in Hamm-Werries (Sonntags um 11:00Uhr und donnerstags um 18:30Uhr).
Der Verein hat zur Zeit 130 Mitglieder.
Mögliche Abkürzungen des Vereinsnamens:
SC FriedenssportlerInnen Hamm e. V.